Am Ende ging dem TV Alsfeld die Luft aus
TV Alsfeld vs MSG Großenlüder/Hainzell 27:32 (13:11)
Am Samstag trafen sich die Nachbarn aus Großenlüder/Hainzell und Alsfeld zum Derby in der Alsfelder Großsporthalle. Die ca. 350 Zuschauer sahen ein intensives, kampfbetontes aber meist faires Spiel, das von den gut leitenden Schiedsrichtern aus Bad-Hersfeld ohne Probleme über die Zeit gebracht wurde.
Sehr viel Spannung lag über dem Ganzen, weil mit Mike Decher und dem ehemaligen Alsfelder Trainer Matthias Deppe auf Gästeseite und mit Janos Zinn der letztjährige Übungsleiter der MSG nun in Alsfeld seine Zelte aufgeschlagen hat. Schon auf dieser Grundlage durfte man davon ausgehen, dass sich beide Mannschaften nichts schenken würden. Hinzu kam noch der Tabellenstand. Die „jungen Wilden“ aus dem Kreis Fulda möchten gerne weiterhin vorne mitspielen, die Routiniers aus Alsfeld hingegen die Klasse halten.
Die Begegnung begann furios, als die Gastgeber bereits nach 10 Minuten mit 5:1 in Front lagen. Hier zeigte sich bereits, dass der TVA „Goali“ Tom Czypulowski –zumindest in der ersten Halbzeit - einen guten Tag erwischt hatte. Deppes Truppe fand in dieser Zeit praktisch nicht statt. Leider versäumte es Alsfeld in der Folge sich weiter abzusetzen. Bei einem Wurfversuch wurde Alsfelds Linksaußen Philipp Amrhein bereits ganz früh in der Partie von dem wuchtigen Benedikt Dimmerling unfair von den Beinen geholt. Hier hätte man sicherlich über mehr als die verhängten 2 Minuten und den nachfolgenden Strafwurf nachdenken können. Amrhein musste ausgewechselt werden und konnte nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen.
Durch Fehlwürfe der Alsfelder geweckt, fanden die Gäste nun allmählich ins Spiel. Sie verkürzten in der 18.Minute auf 6:5. Die Vogelsberge liesen sich aber nicht beeindrucken und setzten ihrerseits wieder zum Überholen an (11:7, 24. Min.). Hier zeigten sich die Jochen Stradal und der an der Hand leicht verletzte Daniel Czaja von ihrer besten Seite.
Mit einem 13:10 wurden die Seiten gewechselt.
Die Zuschauer auf Alsfelder Seite waren mit ihrer Mannschaft zufrieden und hofften nun auch, dass es in Hälfte zwei so weiter gehen würde, denn die Mannschaft rief eines ihrer besten Spiele bis dahin ab.
Über 15:11 (32. Min.) bis 16:13 (35.) hatte man das Gefühl, dass es mit einem Sieg gegen die Gäste etwas werden würde.
Danach gab es wie bereits in Bad-Hersfeld einen Knick im TVA Spiel. Czypulowski wurde von einem Ball im Gesicht getroffen und gegen Sebastian Krause ausgewechselt.
Großenlüder, nun besser von Deppe eingestellt, brachte den Alsfelder Angriff das ein und andere Mal zum stocken, was die MSG durch Gegenstöße gnadenlos ausnutzte. Innerhalb kurzer Zeit war das Spiel gedreht. Es stand plötzlich in der 39. Minute 16:17. Die schnellen Simon Münker, Michael Blinzler und Dominik Malolepszy waren nun problemlos erfolgreich. In dieser Zeit schien die Alsfelder Abwehr wie „ein aufgeschreckter Hühnerhaufen“ zu sein.
Alsfeld fing sich danach aber wieder und brachte die Gäste erneut in Rückstand. 21.20 stand es in der 44. Minute.
Dieses Anrennen sollte aber seinen Preis haben. Leider war in der restlichen Spielzeit von einem gebunden Spiel kaum noch etwas zu sehen. Die Außen wurden total vernachlässigt und es gab fast nur noch Einzelaktionen, die aber von dem starken Ex-Alsfelder Mike Decher im Tor zunichte gemacht wurden.
Spielentscheiden war dann zweifellos, als sich die Gäste von 24:24 innerhalb kurzer Zeit auf 24:27 (55. Minute) absetzen konnten. Alsfeld ging die Luft aus und GroLü schaukelte locker das Derby nach Hause.
„Sicherlich hat hier der jugendlich Elan gegenüber den erfahrenen Alsfeldern mit dem Ausschlag für den nicht unverdienten Erfolg gegeben. Die Meisterschaft geht zweifelsfrei nur über Hünfeld und Großenlüder. Dem Tempohandball dieser Teams ist kaum eine andere Mannschaft in der Klasse gewachsen.“, so Pressesprecher Hans-Walter Böcher.
Nun wird die Vorrunde am Samstag in Fuldabrück-Dittershausen abgeschlossen. Eine weitere Niederlage des TV Alsfeld, könnte gleichbedeutend mit dem Abrutschen auf einen Abstiegsrang sein.
TV Alsfeld:
Tor: Sebastian Krause, Tom Czypulowski.
Feld: Martin Harbusch (2), Torben Dietz, Dominik Koch (1), Jochen Stradal (7/2), Jacob Räther (1), Daniel Czaja (9), Sebastian Peppler (5), Janos Zinn (1), Predrag Cosic, Benjamin Thoma, Philipp Amrhein (1), Christoph Vogelbacher
MSG Großenlüder/Hainzell:
Tor: Simon Weber, Mike Decher.
Feld: Sebastian Martin (1), Johannes Schmitt (1), Dominik Malolepszy (6/1), Lukas Münker (1), Johannes Münker, Thomas Kreiss, Benedikt Dimmerling (6/2), Lukas Dimmerling (5), Simon Münker (6/1), Blinzler Michael (4).
Schiedsrichter: Martin Hoche und Matthias Kandelberg, TV Hersfeld.
Zuschauer: ca. 350