TVA verliert Punkte und den gesamten Rückraum
27:24 (12:13) Niederlage auf Grund technischer Probleme verdient
Das war nichts für die Landesligamänner des TV Alsfeld. Beim Derby in Hünfeld verlor man nicht nur beide Punkte sondern auch noch die Rückraumspieler Jochen Stradal und Daniel Czaja, die sich kurz vor Spielende jeweils eine Rote Karte mit Bericht abholten und mehrere Partien fehlen werden. Dass mit Lukas Rehberg ein weiterer Rückraumakteur am Samstag sein für diese Saison letztes Spiel machte, weil er einen mehrwöchigen Auslandsaufenthalt vor sich hat, vergrößert die Hoffnungen auf einen weiteren positiven Saisonverlauf auf Seiten des TVA nicht wirklich.
Dabei lief es für den TVA trotz aller Probleme gar nicht so schlecht, wie zu befürchten war, denn auf der Bank fanden sich mit Pawel Czaja und Frank Böcher zwei ältere Semester wieder und auch Christopher Vornhagen, der spontan aus dem Kreise der zweiten Mannschaft eingesprungen war ist nicht unbedingt der erwartete Ergänzungsspieler beim Landesligisten. Zu allem Überfluss erkrankte im Laufe der Woche auch noch Stammkeeper Mike Decher, so dass Artur Kelbert für ihn das TVA-Gehäuse hüten musste.
Trotzdem gelang es den Spielern um Jochen Stradal die Partie anfangs offen und kurz danach sogar mit klaren Vorteilen für den TVA zu gestalten. Bis zur achtzehnten Spielminute konnte sich der TVA einen 6:10 Vorsprung herausarbeiten. Keeper Artur Kelbert machte eine super Partie – an ihm lag es bis zum Ende nicht, dass die Punkte in Hünfeld blieben – und im Angriff setzte Jochen Stradal einige Akzente. Dass der Vorsprung nicht snoch höher ausfiel lag an einigen technischen Fehlern im Offensivspiel, die im Laufe der Partie noch zum entscheidenden Faktor werden sollten.
Eine Umstellung in der Hünfelder Abwehr ließ den TVA-Angriffsschwung ins Stocken k0ommen. Die Gastgeber arbeiteten sich Tor für Tor heran und gingen beim 12:13 wieder mit großer Hoffnung in die Halbzeit.
Spielabschnitt 2 begann so, wie der erste endete. Vorteile auf Hünfelder Seite brachten die Hausherren beim 16:14 in Führung. Vor allem den Halblinken Alex Unglaube bekam der TVA-Mittelblock gar nicht in den Griff. Der TVA versuchte einiges, brachte sich durch ungenaue Abspiele aber viel zu oft um den verdienten Lohn eines Tores. So verpufften eigene Ballgewinne immer wieder in der Defensivreihe der Hünfelder. Trotzdem hielt der TVA die Partie bis zur 56. Minute offen.
Dann jedoch eskalierte das Spiel. Daniel Czaja wurde vom Hünfelder Fabian Sauer gefoult und angespuckt, so dass Czaja die Nerven verlor und sich in ein Handgemenge mit Mergim Hyseni auf Hünfelder Seite begab. Beide Spieler sahen von den Schiedsrichter jeweils die Rote Karte. Fabian Sauer jedoch kam mit einer 2-Minuten Strafe glimpflich davon. Seine Unsportlichkeit hatten die Referees nicht gesehen. Da Czaja bei der Hinausstellung auch noch meckerte ergab sich für den TVA die Situation 4 Minuten mit fünf Feldspielern agieren zu müssen, während Hünfeld für 2 Minuten nur mit vier Akteuren auf dem Platz stand. Den aus dem Foul an Czaja resultierenden Strafwurf verwandelte Philipp Amrhein zum 23:23 Ausgleich.
In den kommenden Minuten verhielt sich der TVA dann nicht clever genug. Scheinbar hatten die Spieler auf dem Feld die Situation des Überzahlspieles nicht erkannt. In der Abwehr stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und im Angriff wurde einfach nicht sauber genug gespielt und auf die klare Torchance gewartet. Dem Hünfelder SV gelangen folgerichtig drei Treffer in Folge, so dass die Partie beim 27:23 gegessen war. Ergebniskosmetik betrieb der TVA zwar noch und verkürzte auf 24:27, dies änderte jedoch nichts mehr an der Niederlage in Hünfeld. Auch nichts an der Niederlage ändern wird die Rote Karte, die sich Jochen Stradal mit dem Schlusspfiff einfing, als er seinen Gegenspieler nach einen Pfiff der Schiedsrichter mit dem in der Hand befindlichen Ball am Kopf traf.
Damit dürfte der Traum vom Rennen um die Meisterschaft auch für den größten Optimisten ausgeträumt sein. Vielmehr geht es für den TVA nun darum, sich durch eigene Undiszipliniertheiten nicht um den Lohn der bisher überragenden Saison zu bringen. Mit Lukas Rehberg und Tommy Zidar stehen zwei Akteure der Stammmannschaft nicht mehr zur Verfügung. Christian Waniek und Kai-Uwe Schulz sind noch langen Ausfällen noch nicht so weit, stabil eingesetzt werden zu können, die dienstliche Situation von Benjamin Thoma ist derart schwierig, dass ein Einsatz im Laufe der Rückrunde auch eher fraglich ist. Nun kommen die zwei vollkommen unnötigen Sperren von Stradal und Czaja noch hinzu.
So darf man gespannt sein, wie Trainer Liviu Pawel das Dilemma löst. Alternativen hat er genau zwei: Entweder „Jugend forscht“ mit den jungen Akteuren aus der Zweiten Mannschaft betreiben – auch auf die Gefahr hin, dass dies richtig in die Hose geht oder „Alt-Herren-Handball“ mit dem dann wahrscheinlich ältesten Kader der Landesliga-Geschichte.
Bereits gegen die TG Rotenburg können sich die Zuschauer überzeugen, wie die Entscheidung aussieht, und welchen Erfolg das Experiment haben wird. Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15. März um 19:30 Uhr in der Alsfelder Großsporthalle.
Der TV Alsfeld:
Artur Kelbert, Gunter Weppler (Tor); Lukas Rehberg, Pawel Czaja, Christopher Vornhagen, Dominik Koch (5), Michael Stock (4), Frank Böcher, Jochen Stradal (7), Daniel Czaja (3), Philipp Amrhein (5/2), Christoph Vogelbacher.
Hünfeld: Krätzig, Dörge; Sauer (2/1), Hinckel (1), Jahn (4), D. Malkmus, M. Dörge (2), Kircher (2), Geinitz, Hyseni (2),Unglaube (9), Abel (5)
Zuschauer: 300.