Derbykracher in Alsfeld
TVA erwartet am Samstag um 19:30 Uhr den TV Hersfeld in der Großsporthalle
Einen Handballkracher können die Handballfans der gesamten Region am Samstag in der Alsfelder Großsporthalle erwarten. Wenn um 19:30 Uhr der aktuelle Tabellenführer vom TV Alsfeld den Tabellenfünften vom TV Hersfeld erwartet, dürfte für Spannung und Spektakel ausreichend gesorgt sein. Beide Mannschaften kennen sich gut, TVA-Shooter Jochen Stradal verbrachte einige Zeit seiner Karriere bei den Lullusstädtern und auch bei der HSG Vulkan Vogelsberg kreuzten sich die Wege einiger Akteure.
Die Alsfelder sind zur Zeit das führende Team der Liga. Dies hängt nicht einmal daran, dass sie in allen Partien überragende Leistungen abrufen, sondern oft auch an einem gehörigen Maß an Disziplin und Gelassenheit, dass vor allem in knappen Spielen letztlich den Ausschlag gibt. Die anderen Top-Mannschaften der Liga geben sich immer mal wieder eine Blöße, so dass der TVA auf den Spitzenplatz gespült wurde.
Auch die Gäste vom Wochenende machten ähnliche Erfahrungen: Zur Winterpause nahezu ohne nennenswerte Chance auf den Aufstiegsplatz sorgte eine Siegesserie dafür, dass es trotz Platz fünf nur vier Punkte Abstand auf den derzeitigen Klassenprimus vom TVA sind. Ihre Qualität stellten die Hersfelder am vergangenen Sonntag unter Beweis, als sie angeführt vom überragenden Marco Kemmerzell und Keeper Kai Hüter den SVH Kassel in eigener Halle bezwingen und vom Thron stoßen konnten. Nun steht für den TVH der nächste Tabellenführer als Gegner bereit, bei dem für die Lullusstädter nur ein weiterer Sieg für den Kampf um den Titel zählt.
Stradal und Zidar wieder fit
Dies zu verhindern ist die Aufgabe der Mannschaft des TV Alsfeld, die sich den Gegner am vergangenen Wochenende live anschauen konnte und sicherlich einige Lehren aus dem Spiel der Hersfelder gezogen hat. So zeigen sich Alsfelds Trainer Liviu Pavel und Michael Stock optimistisch, auch im Spitzenspiel die richtige taktische Ausrichtung finden zu können. Entscheidend für die Partie aus Sicht des TVA ist, wie man den Hersfelder Spielmacher und Goalgetter Marco Kemmerzell in den Griff bekommt, und ab welchem Zeitpunkt Torwartkanone Kai Hüter im Kasten des TVH zündet. Wie dies funktionieren kann, bewies der TVA eindrucksvoll im Hinspiel in Hersfeld, als man einen 27:22 Erfolg feiern konnte. Damals fehlte dem TVA Shooter Jochen Stradal, der am Wochenende wieder mit von der Partie sein kann und sich auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen freut.
Da auch Tommy Zidar nach Verletzung wieder im Team ist, stehen Coach Liviu Pawel endlich wieder einige Wechselmöglichkeiten zur Verfügung. Dies dürfte übrigens eine der wenigen Hersfelder Schwachstellen sein. Der mit Krause, Kemmerzell und Matthiesen stark besetzte erste Rückraum gehört zum Besten, was die Klasse zu bieten hat. Danach wird es für den TVH allerdings eng. Hier sind durchaus Parallelen zu erkennen zwischen den beiden Teams, musste doch der TVA in den letzten Partien oft auf die Dienste der Oldies Pawel Czaja und Frank Böcher zurückgreifen. Dass beide Teams dennoch um die Tabellenspitze kämpfen, zeigt die eigentlichen Qualitäten beider Mannschaften.
Am Samstag wird dann letztlich die Tagesform und die bessere Abwehrarbeit den Ausschlag geben. Kriegt der TVH die Alsfelder Offensive in den Griff, dürften es die Hausherren gegen die abgezockten Hersfelder schwer haben, weitere zwei Punkte zu holen. Sollte der TVA allerdings seine mittlerweile gewohnte Spielweise auch im Derby umsetzen können, ist die Möglichkeit vorhanden, das Faschingswochenende als amtierender Tabellenführer der Handball-Landesliga Nord zu verbringen. Beste Voraussetzung also für gute Handballunterhaltung in der Alsfelder Großsporthalle, die gute Stimmung und reichliches Zuschauerinteresse von beiden Seiten verdient hat.
Der TVA
Tor: Mike Decher, Artur Kelbert
Feld: Lukas Rehberg, Kai-Uwe Schulz, Pawel Czaja, Dominik Koch, Christian Decher, Michael Stock, Tomislav Zidar, Jochen Stradal, Benjamin Thoma, Daniel Czaja, Philipp Amrhein, Christoph Vogelbacher.
Trainer / Betreuer: Liviu Pavel, Oliver Hahn, Frank Böcher