TVA behält im Derby gegen die HSG Vulkan mit 38:31 (19:16) die Oberhand
Zuviele Gegentore trüben das Stimmungsbild etwas
Ein Derby der ungewöhnlichen Art erlebten die rund 300 Zuschauer am Samstagabend beim Aufeinander treffen des TV Alsfeld und der HSG Vulkan in der Handball-Landesliga Nord. Nichts war zu sehen von der Härte und der Aggressivität vergangener Begegnungen. Vielmehr schien es, als ob beide Teams in fast freundschaftlichem Miteinander die Partie bestreiten wollten. Beste Beispiele hierfür: Die Schiedsrichter mussten insgesamt nur 5 Zeitstrafen verteilen und eine Situation gut 10 Minuten vor Spielende, in der HSG Spielertrainer Janosch Zinn und TVA Kreisläufer Bene Thoma - beide eigentlich keine Kinder von Traurigkeit - mit breitem Grinsen über eine vorangegangene Aktion redeten und dabei das weiterlaufende Spiel fast vergessen zu haben schienen.
Beide Mannschaften hatten einige Ausfälle zu verzeichnen. Beim TVA fehlten Keeper Mike Decher sowie die beiden Rechtsaußen Kai-Uwe Schulz und Christian Decher. Die HSG musste auf die Torhüter Tadday und Schönherr verzichten und auch Matthias Loll und Lars Kröll mussten auf das Derby verzichten.
TVA-Trainer Philipp Kaufmann ließ Dominik Koch und Benjamin Thoma auf der rechten Seite spielen. Beide machten ihre Sache auf dieser Position gut und konnten insgesamt 7 Tore von der Rechtsaußenposition erzielen. Zu Spielbeginn überraschte der TVA mit einer Aufstellung, bei der Stradal und Amrhein erstmal die Bank hüteten. Dies tat zumindest in den ersten Minuten dem Angriffsschwung keinen großen Abbruch. Bis zum 4:4 drückte Tomislav Zidar dem Spiel seinen Stempel auf und konnte immer wieder sehenswert einnetzen. Die Tore der HSG Vulkan entstanden aus lange ausgespielten Angriffen, während der TVA sein Heil im Tempospiel suchte. In der Folge erhöhte sich die Fehlerquote im TVA-Offensivspiel und die HSG Vulkan konnte sich Mitte der ersten Hälfte auf 6:9 absetzen.
Bezeichnenderweise war es eine Auszeit der Gäste, die das Spiel dann wieder kippen ließ. Der TVA holte den drei Tore Rückstand auf, ehe die HSG die Partie bis zum 12:12 nochmals offen gestalten konnte. Danach gewann der TVA die Oberhand und konnte bis zur Halbzeit beim 19:16 immerhin eine drei Tore-Führung herausspielen. Ärgerlich im gesamten Verlauf der ersten Spielhälfte die recht nachlässige Deckungs- und Torhüterleistung des TVA, die die Gäste immer wieder zu leichten Torerfolgen einlud.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste Hälfte endete. Der TVA war überlegen, ohne jedoch richtig große Akzente setzen zu können. So lief die Partie über 23:18 in der 38. Spielminute weiterhin ziemlich ausgeglichen. Mitte der zweiten Hälfte konnte die HSG nochmals verkürzen und war beim 26:23 auf drei Tore am TVA dran.
Ein kurzer Zwischenspurt der Alsfelder zum 31:23 reichte, um das Spiel endgültig für die Heimmannschaft zu entscheiden. Beim 36:27 in der 52. Spielminute war der höchste Abstand der Partie hergestellt, ehe der TVA in den letzten Minuten mit offensiver Abwehr versuchte, noch einige Bälle der HSG zu erobern und in schnelle Tore umzusetzen. Dieses Unterfangen gelang nicht immer, so dass am Ende ein 38:31 Erfolg für den TV Alsfeld die Anzeigetafel in der Großsporthalle zierte.
Dieser Erfolg, der sicherlich nicht der von einigen erhoffte absolute Befreiungsschlag war, spült den TVA wieder auf Platz 6 der Landesligatabelle. Zur abstiegsgefährdeten HSG Eitra/Oberhaun sind es bei noch 3 verbleibenden Spielen sieben Punkte Vorsprung, so dass der TVA die letzten Partien ganz entspannt angehen kann. Wenn die Chancenauswertung in den kommenden Partien weiter verbessert wird und auch die Abwehr zu Topleistungen gezwungen wird, sind hier noch einige Punkte zu holen, ehe der TVA mit dem letzten Auswärtsspiel am 5. Mai gegen den DJK/SSV Großenlüder in die Sommerpause geht.
Der TVA:
Sebastian Krause, Gunter Weppler (Tor)
Lukas Rehberg (5), Oliver Holst (1), Dominik Koch (4), Tomislav Zidar (8), Jochen Stradal (4), Benjamin Thoma (7), Philipp Amrhein (2), Daniel Czaja (5), Christoph Vogelbacher (1), Christian Waniek (1), David Adamski.
Trainer: Philipp Kaufmann
Betreuer: Amelie Becker, Frank Böcher.
HSG Vulkan:
Brenneis, Hussock (Tor)
Lippert, Marco Wahl (5), T.Schmidt, A. Wahl, M. Schmidt, Janos Zinn (5), Sebastian Peppler (5), Michael Wahl (4), Michael Heinemann (3), Florian Zander (8), Marc Heinrich (1).
Betreuer: Manfred Höhl
Schiedsrichter: Eichner/Henkel (wiesbaden/Rüsselsheim)
Strafen
TVA: Thoma, Waniek, Vogelbacher (gelb); 2x Waniek, Adamski (2-Minuten)
HSG: Heinemann, Zander, Zinn (gelb); Marco Wahl, Michael Wahl (2-Minuten)