HSG Baunatal demontiert TV Alsfeld in eigener Halle

31:37 (10:19) Niederlage zeigt der Deppe-Truppe ihre Grenzen auf

Am Samstag gab mit der HSG Baunatal der Tabellenzweite der Handball-Landesliga Nord seine Visitenkarte in der Alsfelder Großsporthalle ab. Das die Nordhessen nicht umsonst als kompletteste und spielstärkste Mannschaft der Klasse gelten, mussten die Spieler um den angeschlagenen Kapitän Philipp Amrhein im Laufe der gesamten Partie miterleben und fuhren am Ende eine verdiente 31:37 (10:19) Niederlage ein. Größtes Manko des TVA an diesem Tag: Eine unterdurchschnittliche Angriffsleistung, bei der viele Bälle in den Armen der Gegner landeten und eine sehr behäbige Rückzugsphase bei den schnellen Kontern der Gäste. Alleine aus schnellen Anwürfen und Tempogegenstößen nach abgewehrten Bällen konnten die Baunataler 16 Tore erzielen. Sämtliche taktischen Maßnahmen nutzten wenig gegen die souveräne und sichere Spielweise der Gäste. Eine offensive Abwehr zu Beginn der zweiten Spielhälfte führte zwar zu einigen Ballgewinnen - verwerten konnten die Alsfelder diese aber nicht, denn immer wieder wurden die Bälle auf dem Weg zum gegnerischen Tor vertändelt.
Von der ersten Minute an musste der TVA die Überlegenheit der VW-Städter anerkennen. Die Gäste gingen von 1:3 über 4:9 bis zum 6:15 in Führung, ehe sich die Alsfelder etwas fingen und den Rückstand bis zum Pausenstand von 10:19 gleich halten konnten.
In der zweiten Spielhälfte versuchte der TVA sein Glück mit einer offensiven Abwehr und konnte bei Stand von 17:23 den Rückstand erstmals auf sechs Tore verringern. Mehr jedoch ließen die Gäste nicht zu, was ihnen durch die Alsfelder allerdings auch immer wieder durch leichte Ballverluste erleichtert wurde. Beim 22:33 in der 48. Minute führte die HSG erstmals mit 11 Toren und für den TV Alsfeld drohte ein Debakel.
Hier allerdings bäumte sich die Deppe-Truppe nochmals auf und konnte bis zum Schlusspfiff weitere neun Tore erzielen und ein wenig Ergebniskorrektur betreiben. Der Endstand von 31:37 spiegelte dann auch nicht ganz das wahre Kräfteverhältnis des Abends wieder. Nach der Partie war dann die Enttäuschung im Alsfelder Lager nicht allzu groß, denn nach den überragenden Partien gegen Zwehren und Hersfeld war irgendwann klar, dass ein Einbruch kommen würde. Kapitän Amrhein konnte sogar noch etwas Positives aus der Niederlage ziehen: "Zumindest haben wir nicht aufgesteckt und bis zum Ende alles versucht und damit die Niederlage in Grenzen gehalten".
Die kleine Euphoriebremse ist für den TVA sicherlich zum richtigen Zeitpunkt gekommen, denn nach dem nächsten Auswärtsspiel gegen den TSV Ost-Mosheim geht es in der Endphase der Saison ausschließlich gegen Mannschaften, die hinter dem TVA in der Tabelle rangieren und gegen die gepunktet werden muss. Die hierfür erforderliche Konzentration und Ernsthaftigkeit sollte nach der Niederlage vom Wochenende sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld wieder eingekehrt sein, so dass die letzten Partien der laufenden Saison attraktiv und erfolgreich durchgeführt werden können. Zunächst beim Gastspiel in Ost-Mosheim und dann am 24. März zuhause gegen den Mitaufsteiger HSG Twistetal.

TV Alsfeld:
Tor: Mike Decher, Sebastian Krause, Christian Urban
Feld: Kai-Uwe Schulz (3), Frank Böcher, Christoph Vogelbacher (3), Tomislav Zidar (6/1), Jochen Stradal (7), Daniel Czaja (4), Christian Waniek (1), Marcel Bunkofer (1), Philipp Amrhein (4/3), Lukas Rehberg (2).
Trainer: Matthias Deppe.
Betreuer: Oliver Hahn, Amelie Becker.

HSG Baunatal:
Fabian Streif (8), Christoph Reinbold (7), Chris Treutler (2), Tobias Oschmann (8/4), Jannik Schlosser, Robin Guthardt, Stefan Harbusch (2), Jan Wagner (3), Valentin Röhrscheid, Sebastian Bruns (1), Rene Platzek (2), Eugen Gisbrecht (3), Max Henkel, Fabian Meyfarth
Trainer/Betreuer: Bernd Röhrscheid, Gunnar Kliesch, Klaus Hempel, Horst Walther

Schiedsrichter: Thomas Bockel, Peter Lein (Ringgau)

Zuschauer: (350)