„Sportler helfen Sportlern – live und inFarbe“
Das Turnier für die Lauterbacher Eishalle sieht Gastgeber TVAlsfeld als Sieger
und stellt Organisatoren, Aktive und Begünstigte zufrieden
Quelle Lauterbacher Anzeiger (dam). Die Landesliga-Handballer der TV Alsfeld sind die Gewinner des ersten Vogelsberger Benefiz-Cups. In der letzten und entscheidenden Partie am Samstagabend in der Alsfelder Großsporthalle ließen die Gastgeber Aufsteiger HSG Vulkan Vogelsberg in dem 30-minütigen Spiel keine Chance und schlugen ihn haushoch mit 23:7 (10:2). Die Bezirksoberligisten TSG Schlitz und SG Hainzell folgten auf den Plätzen drei und vier. Was für den TVA sportlich erfreulich war, lohnte sich für den Eissport-Club Lauterbach finanziell: Während des Turniers kamen 1084 Euro für die Sanierung der Eishalle in der Kreisstadt zusammen.
„Aus meiner Sicht war dieser erste Benefiz-Cup ein voller Erfolg“, freute sich Organisatorin Nadine Jordan. Am Morgen des Turniers sei sie noch etwas skeptisch gewesen, wie gut die Premiere angenommen werden würde. Nachmittags jedoch waren die Zweifel dann beseitigt. „Es war ja alles ein bisschen kurzfristig geplant. Von daher finde ich es schön, dass so viele Menschen den Weg gefunden haben“, freute sich Jordan über die Resonanz. „Die Stimmung war gut, wir haben viele Lose verkauft – alles ist gut verlaufen.“
Verantwortlich gezeichnet für die Veranstaltung hatte der Förderverein „Handball in Alsfeld“ mit Jordan als Initiatorin. Aufgewachsen in Wallenrod, „habe ich ja eine Verbindung nach Lauterbach. Da kam mir die Idee, wie wär’s denn, wenn wir Handball spielen und die Einnahmen der Eishalle spenden.“ Als sie die Idee geäußert habe, seien die meisten Feuer und Flamme gewesen. „Es geht ja schließlich darum, dafür zu sorgen, dass Eissport in der Region wieder möglich ist“, betonte sie den Zweck der städteübergreifenden Initiative.
Dass diese Art der Hilfe unter Sportvereinen durchaus etwas Besonderes ist, würdigte Jens Grunewald, zweiter Vorsitzender des Eissport-Clubs Lauterbach: „Wir sind gerne hier. Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass sich ein Alsfelder Verein für den Eissport in Lauterbach engagiert. Aber das zeigt, dass das Interesse hier vorhanden ist.“ Gemeinsam mit Eishockey-Obmann Frank Ebenrett und Nachwuchstrainer Sven Naumann brachte er Interessierte im Foyer der Großporthalle auf den neuesten Stand der Planungen. „Viele fragen uns, wann es denn losgeht, ob das Eis auch wieder privat genutzt werden kann“, berichtete Ebenrett, und Grunewald fügte hinzu: „Und ob es wieder eine erste Mannschaft geben wird. Das sind die häufigsten Fragen.“
Während die drei EC-Vertreter Informationen gaben und zahlreiche Mitglieder des Fördervereins sowie des TVA Eintritt fleißig kassierten, Lose verkauften und für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgten, erwischte Vulkan Vogelsberg in der Halle einen guten Auftakt. Das erste Spiel gegen Hainzell gewann die Mannschaft von Janos Zinn mit 21:13. Alsfeld hingegen legte eher einen Stotterstart hin, kam gegen Bezirksoberligist TSG Schlitz nicht über ein 17:17-Unentschieden hinaus. Die HSG hielt sich auch gegen Schlitz schadlos (23:19), und gegen Hainzell kam auch der TVA zu seinem ersten Sieg (15:11). Schlitz sicherte sich durch den 18:11-Erfolg über Hainzell den dritten Platz und verwies den Gegner auf Rang vier.
So hatte das Derby zwischen dem TVAund der HSG, im Spielplan zuletzt angesetzt, über den Turniersieg zu entscheiden. Nun drehten die ersatzgeschwächten Alsfelder auf und lagen bereits zur Pause mit 10:2 in Front. Ihr größtes Plus: die Treffsicherheit. Während die „Vulkanier“ ein ums andere Mal vor dem TVA-Gehäuse zu überhastet oder ungenau abschlossen, verwerteten die Gastgeber den Löwenanteil ihrer Chancen eiskalt. Das gleiche Bild bot sich in Durchgang zwei – am Ende stand ein 23:7-Kantersieg für die Mannschaft von Trainer Matthias Deppe zu Buche.
„Wir haben nicht ganz so stark begonnen, aber im letzten Spiel haben wir unser Potenzial gezeigt. Ich war positiv überrascht, dass wir noch so zu unserem Rhythmus gefunden haben“, freute sich Alsfelds Coach. Sein Gegenüber Janos Zinn nahm die haushohe Niederlage angesichts des aktuellen Vorbereitungsstands und der Trainingsinhalte („Kilometer, Medizinbälle und Zirkeltraining“) gelassen: „Wir waren von Anfang an unterlegen und nicht hundertprozentig im Spiel. Alsfeld hat eine Bombenabwehr gestellt. Ich bin nicht unglücklich wegen der hohen Niederlage.“
Vielmehr freute sich Zinn über das Zustandekommen des Turniers. „Ich finde es gut, dass sich einige Mannschaften gefunden haben, so etwas zu machen. Die Eishalle ist etwas ganz Wichtiges für Lauterbach. Sie hat Anziehungskraft, und die muss wieder erweckt werden.“ Bei der Siegerehrung lobte auch Grunewald die Solidarität der Vereine: „Ich bin froh, dass dieses Turnier zu unseren Gunsten ausgerichtet worden ist. Sportler helfen Sportlern – das hat man heute live und in Farbe gesehen.“ Landrat Manfred Görig, der einen Tag zuvor die Nachfolge von Rudolf Marx angetreten hatte, sprach von einer „tollen Idee“ und fügte an: „In diesem Jahr für die Eishalle, im nächsten vielleicht für eine andere Sportstätte.“ Was Görig andeutete, präzisierte Nadine Jordan auf Nachfrage: „Wir wollen so ein Turnier regelmäßig veranstalten. Wir gucken, wo ein Verein im Umkreis in Not ist, und dann kann online abgestimmt werden.“
Aktuelle Bilder der Veranstaltung findet ihr hier : "TV Alsfeld - Facebook Bilder"
Auch für nicht Facebook Mitglieder einsehbar.
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